- Henselmann
- Henselmann,Hermann, Architekt, * Roßla (Landkreis Sangerhausen) 3. 2. 1905, ✝ Berlin 19. 1. 1995; studierte an der Handwerker- und Kunstschule in Berlin. Von seiner anfänglichen Orientierung an den Bauten Le Corbusiers zeugt sein frühes, dem Stil des internationalen Funktionalismus folgendes Meisterwerk, das Haus Kenwin in Montreux (zusammen mit Alexander Ferenczy, 1929-31). 1945-49 war Henselmann Direktor der Hochschule für Bauwesen in Weimar, 1953-59 Chefarchitekt von Berlin (Ost) und 1966-72 Direktor des Instituts für Städtebau und Architektur der Deutschen Bauakademie. In diesen Funktionen hatte er entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung von Architektur und Städtebau der DDR. Nachdem seine an Traditionen des »Neuen Bauens« anknüpfenden ersten Entwürfe für den Wiederaufbau in Berlin (1951) aus ideologischen Gründen zurückgewiesen wurden, wandte er sich, der geforderten Rückbesinnung auf die Architektur der »Nationalen Bautradition« folgend, einem Historismus v. a. preußisch-klassizistischer Prägung zu (in Berlin: Hochhaus und Wohnbebauung an der Weberwiese, 1951; Hochhäuser der Stalinallee [heute Karl-Marx-Allee] am Strausberger Platz, 1952-54, und am Frankfurter Tor, 1953-56). Er lieferte später u. a. Entwürfe für das Zentrum von Berlin (Ost) mit Fernsehturm (1965-69) und Haus des Lehrers mit Kongresshalle am Alexanderplatz (1961-64) sowie für die Bebauung des Leninplatzes (1968-70), des Weiteren für die markanten Hochhäuser der Universitäten in Leipzig (1969-74) und Jena (1969-75).
Universal-Lexikon. 2012.